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    Ernährungsempfehlungen für Menschen mit Diabetes
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    Ernährungsempfehlungen für Menschen mit Diabetes

    Die empfohlene Eiweißzufuhr beträgt 10-20% der täglichen Kalorien. Die Eiweißaufnahme von Diabetikern sollte in keinem Fall 20% der Tageskalorien überschreiten. Die Eiweißzufuhr hat kritische Bedeutung für das Auftreten von Nierenschäden bei Diabetes, der diabetischen Nephropathie, besonders wenn gleichzeitig ein erhöhter Blutdruck bei Diabetikern vorliegt und die HbA1c-Werte erhöht sind. Insbesondere tierisches Eiweiß belastet die Niere des Diabetikers. Deshalb sollte mit tierischen Eiweißlieferanten nicht zu großzügig umgegangen werden. Diese enthalten häufig gleichzeitig auch reichlich gesättigte Fette, die es in der Nahrung zu reduzieren gilt. Es ist empfehlenswert, pflanzliche Eiweißquellen der Nahrung zu nutzen.(Siehe Tabelle)

    Eiweißgehalt in verschiedenen Lebensmitteln
    Tierische Lebensmittel:  
    1 Portion Fleisch (120g Rohgewicht)
    1 Glas Milch (¼ l)
    2 Eßlöffel Magerquark (60g)
    1 Becher Joghurt (150g)
    1 Scheibe Fleischwurst (30g)
    Ca. 25 g Eiweiß
    Ca. 8 g Eiweiß
    Ca. 8 g Eiweiß
    Ca. 5 g Eiweiß
    Ca. 5 g Eiweiß
    Pflanzliche Lebensmittel:  
    1 mittelgroße Scheibe Brot (60g)
    2 mittelgroße Kartoffeln (160g)
    1 Portion Gemüse (200g)
    Ca. 4 g Eiweiß
    Ca. 3 g Eiweiß
    Ca. 2 g Eiweiß

    Bei ersten Zeichen einer diabetischen Nierenschädigung (Nephropathie) durch den Nachweis von Albumin im Urin ist die Eiweißbegrenzung auf 0.8g pro Kilogramm Körpergewicht angezeigt. Dies entspricht meist ca. 10% der täglichen Kalorien bzw. bei einer Person mit einem Körpergewicht von z.B. 70 kg einer Eiweißmenge von 55-60g pro Tag.

    Die besondere Rolle der einfach ungesättigten Fette bei Diabetes

    Diabetiker haben ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen. Deshalb spielt Nahrungsmodifikation zur Vorbeugung von Herzinfarkt, Schlaganfall und früher Arteriosklerose bei Diabetikern eine bedeutende Rolle. Die Aufnahme von gesättigten Fetten und Trans-fetten soll auf weniger als 10% der täglichen Kalorienaufnahme beschränkt bleiben, da eine hohe Aufnahme erhöhte Blutfette und die Entstehung der Arteriosklerose fördern. Das bedeutet, daß fettreiche Lebensmittel und Speisen, wie z.B. fette Wurst und fetter Käse, Sahne, Speck, Schokoladen, Pralinen, creme- und schokoladen- gefülltes Gebäck und fettreiche Fertigprodukte in der Kost vermindert werden müssen. Produkte, in denen gehärtete Fette bzw. gehärtete Öle enthalten sind (siehe Rangfolge in der Zutatenliste in der Deklaration auf Lebensmitteln), sollten nur selten und wenn, dann in kleinen Mengen, verzehrt werden.
    Dagegen haben Öle, wie z.B. Rapsöl, Olivenöl, Erdnußöl, Haselnußöl einen hohen Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren, die ohne Nachteil großzügiger (maximal 20% der Kalorien) genutzt werden können. Fetthaltige Nahrungsmittel mit günstigem Fettsäuremuster sind auch Gänseschmalz, Erdnußbutter, einige Mayonnaise- und Margarinesorten (Deklaration beachten) sowie Macadamianüsse, Mandeln, Avocados und Oliven. Hering, Lachs, Makrelen und Thunfisch sowie Rapsöl, Sojaöl, Nüsse und einige grünblättrige Gemüse helfen eine angemessene Aufnahme der für die Blutfette günstigen Omega-3-Fettsäuren sicherzustellen (Siehe Tabelle).

    Wichtige Kohlenhydratlieferanten

    Frisches Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst, Vollkorn-Getreide-produkte, fettarme Milchprodukte
    Günstige Fettlieferanten
    Pflanzliche Öle, besonders Rapsöl, Olivenöl, Nußöl, Sojaöl, Avocados, Nüsse, Fisch

    Pflanzliche Eiweißquellen

    Getreideprodukte, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Nüsse


    Der Glykämische Index

    Der Glykämische Index (GI) beschreibt die sofortige Wirkung aufgenommener Lebensmittel auf den Blutzuckerverlauf im Vergleich zu Traubenzucker (Glukose). Lebensmittel können nach ihrer Blutzuckerwirksamkeit (Höhe des Glykämischen Index) gruppiert werden. Sowohl für die Langzeitblutzuckereinstellung, gemessen am HbA1c, sowie für die Blutfette konnten deutliche Vorteile nachgewiesen werden, wenn Diabetiker häufiger Lebensmittel aus der Gruppe mit niedrigem Glykämischen Index verzehrten. Zu den Lebensmitteln mit niedrigem Glykämischen Index zählen z.B. Ganzkornprodukte, Teigwaren aus Hartweizen (Pasta), Hülsenfrüchte, einige Gemüse, Früchte sowie Milchprodukte.
    Haushaltszucker und Honig gehören in die Gruppe der Nahrungsmittel mit mittlerem Glykämischen Index, während z.B. Weißbrot, Kartoffelbrei und Minutenreis in die Gruppe von Lebensmitteln mit hohem, weniger günstigem Glykämischen Index gehören.

    Süßes für Diabetiker

    Der Zuckergehalt in vielen sogenannten Süßigkeiten ist für die Stoffwechseleinstellung des Diabetikers oft das viel geringere Problem als der zumeist gleichzeitig enthaltene hohe ungünstige Fettanteil. Wer sich als Diabetiker ansonsten gesund ernährt, kann sich ab und zu kleine 'süße Extras' erlauben. Zu viel davon macht sich allerdings rasch unangenehm bemerkbar durch z.B. Gewichtszunahme, erhöhte Blutfette oder unbefriedigende HbA1c-Spiegel.
    Die Aufnahme von Zucker sollte 10% der täglichen Kalorienaufnahme nicht übersteigen. Das sind ca. 30-50g pro Tag. Zucker ist nicht nur zugesetzt in Lebensmitteln und Speisen, sondern natürlicherweise auch in z.B. Früchten enthalten (Siehe Tabelle). Zugesetzter Zucker wird nicht grundsätzlich anders verdaut und in die Blutbahn aufgenommen als natürlich vorkommender Zucker.

    Kohlenhydrat-, Ballaststoff- und Energiegehalt einiger frischer Früchte
    In 100 g sind im Durchschnitt
    Traubenzucker (Glukose) g
    Haushaltszucker (Saccharose) g
    Fruchtzucker (Fruktose) g
    Gesamt KH g
    Ballaststoffe g
    Glykämischer Index %
    Energie Kcal
    Apfel
    2,0
    2,5
    5,7
    10,9
    3,0
    38
    50
    Apfelsine
    2,3
    3,4
    2,6
    9,5
    2,0
    44
    44
    Banane
    3,5
    10,3
    3,4
    18,8
    3,0
    55
    81
    Sauerkirsche
    5,2
    6,4
    4,3
    10,5
    1,1
    22
    50
    Weintraube
    7,2
    0,4
    7,4
    16,9
    1,6
    46
    73

     

    Vorteile durch wenige Gramm mehr an Ballaststoffen

    Großangelegte Studien haben verdeutlicht, daß Diabetiker für ihre Blutzucker- und HbA1c-Werte sowie für die Blutfette profitieren, wenn sie ballaststoffreicher essen. Erstmals konnte auch gezeigt werden, daß höhere Ballaststoffaufnahme bei Diabetikern mit einem geringeren Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen verbunden ist. Deshalb lohnt es sich für Diabetiker, durch den Verzehr von z.B. Vollkornbrot, Gemüse und Obst die Ballaststoffaufnahme zu erhöhen.

    Vitaminreiche Kost

    Mikronährstoffe spielen beim Schutz vor oxidativem Streß eine Rolle. Oxidativer Streß kann eine Zellschädigung und die Entstehung der Arteriosklerose der Blutgefäße fördern. Verschiedene Schutzmechanismen hingegen können dem oxidativen Streß, der durch die Reaktion freier Radikale entsteht, entgegenwirken. Als Radikalfänger werden Mikronährstoffe, insbesondere die Antioxidantien, die freie Sauerstoffradikale abfangen, wirksam. Den Vitaminen E (a-Tocopherol), Vitamin C (Ascorbinsäure) und dem Pro-Vitamin A (ß-Carotin) kommen hierbei besondere Bedeutung zu. 5 mal pro Tag eine Portion Gemüse und/oder frisches Obst, gelegentlich ein paar Nüsse und die Zubereitung von Speisen unter der Verwendung von pflanzlichen Ölen, sind ein wichtiger Schritt zur ausreichenden Vitaminversorgung des Diabetikers (Siehe Tabelle).

    Nahrungsmittelbeispiele, die antioxidativ wirksame Vitamine enthalten
    Vitamin A Grünes und gelbes Gemüse wie Karotten, Kohl, Spinat, sowie Holunder, Sanddorn, Aprikosen
    Vitamin C Frische Früchte, insbesondere Zitrusfrüchte, Gemüse
    Vitamin E Pflanzenöle, Nüsse, Gemüse


    Regelmäßige Aufnahme von Lebensmitteln mit rasch bioverfügbaren Folaten (z.B. Zitrusfrüchte und Hülsenfrüchte) hilft, einen angemessenen Folatstatus sowie ausreichende Homocysteinspiegel im Blut sicherzustellen, um das Risiko für Herzgefäßerkrankungen zu mindern.

    Alkoholische Getränke

    1-2 kleine Gläser Wein oder Bier pro Tag sind, wenn erwünscht, für viele Diabetiker möglich. Insulinbehandelte Diabetiker sollten alkoholische Getränke nur in Verbindung mit kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln zu sich nehmen, um damit einer möglichen Unterzuckerung vorzubeugen. Die Tagesmenge von 15g Alkohol bei Frauen und 30g bei Männern sollte nicht überschritten werden.

    Diabetiker-Lebensmittel werden nicht empfohlen

    Spezielle Diabetiker-Lebensmittel sowie energiehaltige Zuckeraustauschstoffe werden heute nicht mehr empfohlen. Energiefreies Süßen mit Süßstoffen ist, wenn erwünscht, möglich.

    Kohlenhydrat-Tabellen

    In Deutschland werden von vielen Insulinbehandelten Diabetikern Kohlenhydrat-Tabellen benutzt, um die Kohlenhydrat-Portionierung für die Insulinanpassung überschaubar zu halten. Lebensmittel, die 10 bis 12g verwertbare Kohlenhydrate enthalten, sind austauschbar. Pro Kohlenhydrat-Portion werden im Durchschnitt 1-2 Einheiten eines kurzwirkenden Insulins benötigt. Blutzucker-Selbstkontrollen ermöglichen die individuelle Insulinanpassung an die geplante bzw. verzehrte Nahrung. Für evtl. Unterzuckerungen (Hypoglykämien) sollten rasch wirksame Notkohlenhydrate bereitgehalten werden.

    Ernährungsberatung und Schulung

    Der individuellen Ernährungsberatung muß sinnvollerweise die Erhebung einer strukturierten Ernährungsanamnese vorausgehen, das heißt der Arzt muß erfragen, was wann und wieviel üblicherweise gegessen und getrunken wird. Nur so kann festgestellt werden, ob für das Therapieziel des Diabetikers Änderungen im Eßverhalten notwendig sind. Die individuelle Empfehlung soll sich nach genauer Festlegung der Diagnosen an den therapeutischen Möglichkeiten und den speziellen Vorlieben des Diabetikers orientieren. Dies sollte, wann immer möglich, durch diabetologisch geschulte Ärzte und Diabetesteams, dem Diätassistenten und/oder Diabetesberater bzw. Diabetesassistenten DDG angehören, erfolgen.

    Wieviel Kalorien pro Tag sollen es sein?

    Diabetiker, die bereits normgewichtig sind, benötigen keine spezielle Empfehlung für ihre Kalorienzufuhr. Ein normales Körpergewicht entspricht einem Körpermassenindex (BMI, Body Mass Index) von 18.5 bis 25 kg/m² (Kilogramm Körpergewicht dividiert durch die Körpergröße in Metern zum Quadrat). Zum Ablesen des BMI sind entsprechende Tabellen verfügbar. Übergewichtige Diabetiker benötigen besonders Beratung, wie sie eine fettärmere und ballaststoffreichere Kost im täglichen Leben realisieren können. Kalorien-Tabellen können hier eine nützliche Unterstützung sein.

    Kohlenhydratportionen bei Insulinbehandlung

    Insulinbehandelte Diabetiker erhalten Beratung, wie sie Kohlenhydratportionen (BE oder KE, 10 bis 12 g Kohlenhydrat-Portionen) für sich überschaubar halten und welche Insulindosis sie hierfür benötigen, damit es nicht zu zu hohen Blutzuckerwerten, aber auch nicht zu schweren Unterzuckerungen kommt. Kohlenhydrat-Tabellen (z.B. KH-Tabelle, Kirchheim Verlag 2001) können dem Diabetiker den Austausch verschiedener kohlenhydrathaltiger Lebensmittel erleichtern. Jedoch darf sich für insulinbehandelte Diabetiker die Beratung nicht auf die Einteilung der BE oder KE beschränken. Auch bei Insulinbehandlung gilt es, Kenntnisse über geeignete Fette, evtl. Eiweißbegrenzung oder den Umgang mit alkoholischen Getränken zu schulen. Ziel ist es, nicht nur die Blutzucker- bzw. die HbA1c-Werte zu normalisieren, sondern auch ein wünschenswertes Körpergewicht, normale Blutfette und normalen Blutdruck zu erreichen und zu erhalten. Nur so gelingt es, den Komplikationen des Diabetes vorzubeugen.


    Autorin: Dr. med. Monika Toeller, Ärztin für innere Medizin (Diabetologin DDG), Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

    Redaktion: Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut Düsseldorf, DDFI (mst/ws)

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