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    Diabetiker vor Infektionen schützen
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    Diabetiker vor Infektionen schützen

    (24.10.2000) Infektionskrankheiten treffen Diabetiker besonders schwer. Deshalb zählen Impfungen gegen Influenzaviren und Pneumokokken-Infektionen bei Diabetikern zu den Indikationsimpfungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut. "Denn Menschen mit Diabetes mellitus haben per se eingeschränkte Abwehrkräfte und gehören damit einer besonderen Risikogruppe an", erläuterte Professor Dr. Christoph Rosak, Frankfurt. Woran das liegt, erklärte der Diabetologe auf einem Impfseminar des Unternehmens Chiron Behring während der Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft 2000 in München.

    Es ist bekannt, daß Diabetiker häufiger Harnwegsinfekte sowie Infektionen der Haut- und Weichteile und Füße haben. Doch wußten Sie, daß fast 6 % der Patienten mit Diabetes mellitus an Infektionskrankheiten sterben? Das geht aus einer Statistik der Joslin Clinic (USA) hervor, die seit 1922 die hauptsächlichen Todesursachen bei Diabetikern erfaßt. "Eine besonders unterschätzte Gefahr sind dabei die Influenzaviren", erläuterte Professor Christoph Rosak, Krankenhaus Frankfurt-Sachsenhausen. So zeigen epidemiologische Untersuchungen, daß Diabetiker im Vergleich zur nichtdiabetischen Bevölkerung während einer Grippeepidemie sechsmal häufiger stationär behandelt werden und dreimal häufiger an Influenzainfektionen oder deren Komplikationen sterben.

    Die Ursache für die eingeschränkten Abwehrkräfte bei schlecht eingestellten Diabetikern liegt in den erhöhten Blutzuckerwerten: Dann bindet sich die Glukose nicht nur an Hämoglobin, sondern auch an andere Plasma- und Strukturproteine wie Immunglobuline.

    Hyperglykämie bremst die Immunabwehr

    Mit dieser "nichtenzymatischen Glykierung" wird die Funktion der Immunglobuline (Ig G) und somit die Immunabwehr erheblich vermindert. Gleichzeitig ist auch die zelluläre Abwehr geschwächt, da die Phagozytoseleistung der Granulozyten ebenfalls von einer guten MONITOR Stoffwechseleinstellung abhängt. "Hinzu kommt, daß die Infektion selbst die Blutzuckerkontrolle negativ beeinflußt", führte Professor Rosak weiter aus. Es werden vermehrt Cortisol, Adrenalin, Noradrenalin und Glucagon freigesetzt, was wiederum die Insulinresistenz verstärkt und den Blutzucker ansteigen läßt. Gleichzeitig führt erhöhter Fettabbau zu einer Ketoazidose, die nicht nur die zelluläre Abwehr weiter hemmt, sondern auch Herz und Niere erheblich gefährdet.
    Durch rechtzeitige und hohe exogene Insulingaben kann dies kompensiert werden. Allerdings überfordert dies viele Typ 2-Patienten, die bisher allein mit oralen Antidiabetika noch gut klar kamen.

    Lieber zu früh als zu spät in die Klinik

    "Das größte Problem sind die ambulant behandelten älteren Patienten, die meist keine Blutzucker-Selbstkontrolle durchführen können", gab Professor Rosak zu bedenken. Deshalb empfiehlt er, Diabetiker mit einem Infekt engmaschiger zu überwachen und bei Komplikationen früher stationär einzuweisen. Eine kompetente intensivmedizinische Versorgung hilft ihnen dann schneller wieder auf die Beine.

    Die Impfung als "Königsweg"

    Angesichts des hohen Risikos sollten Diabetiker generell im September jeden Jahres eine Influenza-Impfung erhalten. Damit könnte man die Zahl der Krankenhauseinweisungen drastisch senken. So zeigt eine epidemiologische Untersuchung, daß geimpfte Diabetiker während Influenzaepidemien um 79 % seltener stationär behandelt werden müssen als Nicht-Geimpfte.
    "Leider wird bei uns viel zu wenig geimpft, obwohl jetzt ein wirksamer Impfstoff zur Verfügung steht", beklagte Professor Rosak. Der neue Grippe-Impfstoff von Chiron Behring löst dank seines völlig neuen Adjuvans eine sehr starke Immunantwort gegen Influenza-Antigene aus. Der Impfstoff enthält hochgereinigte Oberflächenantigene (Hämagglutirun und Neuramirudase) von Influenzaviren A und B und wurde in Italien unter dem Namen Fluad° schon bei über 2 Mio. Menschen erfolgreich eingesetzt. Er ist gut verträglich und wird besonders für ältere Menschen mit Grunderkrankungen empfohlen.

    Vergessen Sie die Pneumokokken nicht

    "Doch nicht nur die Influenzaviren, auch die Pneumokokken stellen für Diabetiker ein besonderes Risiko dar" mahnt Dr. Andres de Roux, Lungenklinik Heckeshorn in Berlin. Die Letalität der Pneumokokkenpneumonien ist besonders bei den bakteriämisch verlaufenden Formen hoch und beträgt ca. 20 %. Bei Menschen über 60 Jahren und einer chronischen Grunderkrankung wie Diabetes mellitus kann die Letalitätsrate sogar bis zu 60 % ansteigen. "Auffallend ist, daß die meisten Patienten innerhalb der ersten 48 Stunden nach Krankheitsbeginn sterben - noch bevor eine Antibiotikatherapie so richtig greifen kann", erläuterte Dr. de Roux. Deshalb empfiehlt die STIKO bereits seit 1991 die Pneumokokkenvakzination für Patienten mit chronischen Erkrankungen. Allerdings zeigt die Statistik, daß in Deutschland weniger als 5% der Zielgruppe geimpft werden, in den USA liegt die Rate wenigstens bei 45%. Dabei stehen auch für diese Indikation effektive und gut verträgliche Impfstoffe zur Verfügung. So schützt der 23valente Pneumokokken-Polysaccharid-Impfstoff Pneumopur® vor 90% der Pneumokokken-Stämme.

    Impfen heißt Kosten senken

    "Die ersten Ergebnisse einer bei uns in Berlin durchgeführten Studie zeigen, daß es selbst bei Patienten mit chronisch obstruktiver Bronchitis und dauerhafter Predrusolontherapie noch zu einer ausreichenden Immunantwort kam", führte Dr. de Roux weiter aus. Er rät dringend zur vermehrten Impfung von Risikopatienten - nicht nur damit die hohe Letalitätsrate von Pneumokokken-Erkrankungen gesenkt wird, sondern auch als Beitrag zur Kostensenkung. Daß die Impfung von Patienten über 65 Jahren tatsächlich die Kosten reduziert, hat eine Zweijahresstudie von Kirstin et al. (Arch. Intern. Med. 1999) gezeigt. Danach nehmen Patienten, die gegen Pneumokokken und Influenzaviren geimpft sind, weniger Leistungen des Gesundheitssystems in Anspruch als die nicht geimpfte Vergleichsgruppe. Daß sie außerdem sehr viel weniger Krankheitstage und mehr Lebensqualtität genießen, steht außer Frage.


    Dr. Ellen Jahn, Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut Düsseldorf

    Quelle: Dr. Ellen Jahn, Diabetes Monitor

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