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    Beeinflussen Atopie, Infektionen und Impfungen das Risiko für einen Typ 1 Diabetes?
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    Beeinflussen Atopie, Infektionen und Impfungen das Risiko für einen Typ 1 Diabetes?

    (04.02.2002) Nach heutiger Kenntnis ist der Typ 1 Diabetes mellitus Folge eines chronischen Autoimmunprozesses, der bei genetischer Veranlagung (Prädisposition) durch äußere (exogene) Faktoren ausgelöst wird. Er geht mit einer Inselzellentzündung (Insulitis) einher, die die insulinproduzierenden ß-Zellen der Bauchspeicheldrüse zerstört.

    Der chronische Autoimmunprozess verläuft über eine wahrscheinlich jahrelange prädiabetische Phase (Phase vor Bekannt werden des Diabetes) bis hin zur Manifestation des Diabetes. Obgleich die letzten Jahre viele Fortschritte im Verständnis des Krankheitsgeschehens (Pathomechanismus) des Typ 1 Diabetes gebracht haben, sind die Auslöser des Autoimmunprozesses und damit die Krankheitsursachen des Typ 1 Diabetes bis heute nicht geklärt. Bisherige epidemiologische Studien gaben zwar Hinweise darauf, dass atopische Erkrankungen (z.B. Heuschnupfen, Neurodermitis, allergisches Asthma), Virusinfektionen und Impfungen das Diabetesrisiko beeinflussen, die Untersuchungsergebnisse zeigten jedoch kein eindeutiges Bild. Oft waren Stichprobenumfänge und damit die "Power" von Untersuchungen nicht ausreichend, um auch kleinere Veränderungen des Diabetesrisikos aufdecken zu können.

    In Deutschland wurde 1992-1995 die weltweit größte Fall-Kontroll-Studie (populationsbasiert, individuell gematcht) zu Risikofaktoren des Typ 1 Diabetes durchgeführt. Ziel der Untersuchung war es, Zusammenhänge zwischen äußeren (exogenen) Einwirkungen und dem Diabetesrisiko bei Kindern unter 5 Jahren zu untersuchen. Es konnten Daten von 760 neu aufgetretenen (inzidenten) Diabetesfällen und 1871 individuell nach Alter, Geschlecht und Wohnort angeglichenen Kontrollen analysiert werden. Daten zu atopischen Erkankungen, Infektionen, Antibiotikabehandlungen (als Hinweis auf schwerwiegende Infektionen) und Impfungen wurden mit einem standardisierten Fragebogen erfasst.

    Analysen unter Berücksichtigung weiterer Einflussfaktoren zeigten, dass ein atopisches Ekzem mit einem um ca. 30% verminderten Diabetesrisiko assoziiert war, während Asthma und eine allergische Rhinitis das Diabetesrisiko nicht bedeutend beeinflussten. Auch eine Windpockenerkrankung reduzierte das Diabetesrisiko um ca. 30%, für andere Kinderkrankheiten (Masern, Mumps, Röteln, Keuchhusten, Scharlach, unspezifische Infekte im Jahr vor Manifestation) wurde hingegen kein Zusammenhang mit dem Diabetesrisiko gefunden.
    Diabetische Kinder wiesen im Jahr vor Manifestation signifikant häufiger Antibiotikatbehandlungen auf als Kontrollkinder in einem vergleichbaren Zeitraum. Vollständige Impfungen (jeweils größer gleich 3) gegen Polio, Diphterie/Tetanus und Haemophilus influenzae Typ b waren signifikant mit einem um 30-40% verminderten Diabetesrisiko assoziiert. Die Masern/Mumps/Röteln- und die Tuberkuloseimpfung (BCG) zeigten keinen signifikanten Einfluss auf das Diabetesrisiko.

    Dieser Untersuchung liegen Selbstangaben aus Fragebögen zu Grunde und die Daten sind daher möglicherweise mit Verzerrungen behaftet (recall bias, infomation bias). Trotzdem weisen die Ergebnisse dieser großen populationsbasierten Fall-Kontroll-Studie darauf hin, dass atopische Erkrankungen (in Übereinstimmung mit dem immunologischen Konzept von Th1- und Th2-Erkrankungen) und Impfungen das Risiko für die Entwicklung eines Typ 1 Diabetes im Kindesalter vermindern. Das Resultat hinsichtlich der Antibiotikabehandlungen als Hinweis auf schwerwiegende Infekte unterstützt die Hypothese, dass Infekte bei bereits vorliegendem Immunprozess das Auftreten eines manifesten Diabetes beschleunigen können.

    Rosenbauer J., Herzig P., Giani G.; Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut, Abteilung Biometrie und Epidemiologie, Düsseldorf

    Redaktion: Dr. med. M. Stapperfend, Prof. Dr. med. W. A. Scherbaum

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