zum Anfang der Navigation (Tastenkürzel mit: Zugangstaste + n)zum Anfang der Hauptseite (Tastenkürzel mit: Zugangstaste + 5)zum Anfang der unteren Navigation (Tastenkürzel mit: Zugangstaste + 8)

Text: kleiner | normal | größer | invertieren

Kontakt | Übersicht | drucken

Anfang der Navigation
Level 1:Was ist Diabetes?
Level 1:Erkennen
Level 1 aufgeklappt:Behandeln
Level 2:Blutzucker-Selbstmessung
Level 2:Blutzuckereinstellung
Level 2:Behandlung der Folgeerkrankungen
Level 2 aufgeklappt:Behandlung der Begleiterkrankungen
Level 3:Bluthochdruck
Level 3:Fettstoffwechsel
Level 3:Adipositas
Level 2:Insulin
Level 2:Tabletten
Level 2:Alternative Therapiemethoden
Level 2:Neue Medikamente und Methoden
Level 2:Ernährung
Level 2:Bewegung & Sport
Level 2:Kinder
Level 2:Therapie im Alter
Level 2:Typ 2 Diabetes
Level 2:DMP
Level 2:Migranten
Level 1:Teste Dich selbst!
Level 1:Leben mit Diabetes
Level 1:Mitmachen – Die Service Ecke
Level 1:Forschung
Ende der Navigation
Artikel: Suchen & Finden

Artikel: Wir über uns
  • aktuell
  • qualitätsgesichert
  • unabhängig
  • Artikel: Risikotest

    Testen Sie selbst Ihr Diabetes Risiko!

    Termine  Termine
      Newsletter
    52 Experten  52 Experten
    Links  Links
    Archiv  Archiv
    Ende der linken Spalte
    Intensivierte Insulintherapie bei Sepsis-Patienten führt zu schweren Hypoglykämien
    Startseite » Behandeln » Behandlung der Begleiterkrankungen
    Anfang der Hauptseite

    Intensivierte Insulintherapie bei Sepsis-Patienten führt zu schweren Hypoglykämien

    (18.01.2008) Eine schwere Sepsis (Blutvergiftung) oder ein septischer Schock ist nach wie vor eine der Haupttodesursachen bei Patienten auf Intensivstationen. Neben der Volumenersatztherapie ist die Absenkung hoher Blutzuckerwerte ein weiteres Behandlungsziel. Wissenschaftler aus Deutschland haben untersucht, welche Vor- und Nachteile eine intensivierte im Vergleich zu einer konventionellen Insulinbehandlung bei Sepsis-Patienten hat.

    Eine intensivierte Insulintherapie bei Patienten mit schwerer Sepsis ist riskant
    Eine intensivierte Insulintherapie
    bei Patienten mit schwerer
    Sepsis ist riskant

    Foto: DAK/Scholz

    Die Blutvergiftung oder Sepsis ist eine gefürchtete Komplikation, die zu schweren Stoffwechselentgleisungen führen kann. Trotz erheblicher Forschungsbemühungen ist die Sterblichkeit bei den Betroffenen seit Jahrzehnten nahezu unverändert hoch. Hervorgerufen wird die Sepsis durch eine Infektion, die in allen Körperregionen auftreten kann.

    Ob eine strenge Blutzuckereinstellung bei septischen Patienten vorteilhaft ist oder ob hier Risiken überwiegen, war bis vor kurzem eine noch ungeklärte Frage. Wissenschaftler von der Friedrich-Schiller-Universität Jena haben in der international renommierten Fachzeitschrift „The New England Journal of Medicine“ jetzt wichtige Ergebnisse zu diesem Thema veröffentlicht. Ihr Fazit: Bei einer zu strengen Blutzuckereinstellung überwiegen die Risiken der intensivierten Insulintherapie.

    In der prospektiven, kontrollierten, offenen und randomisierten multizentrischen Studie VISEP untersuchten die Ärzte um Frank Martin Brunkhorst den Einfluss einer intensivierten gegenüber einer konventionellen Insulintherapie bei Patienten mit schwerer Sepsis und septischem Schock. Die Insulinbehandlung (Humaninsulin Actrapid®, NovoNordisk Pharma GmbH) wurde nach einem vorgegebenen Schema gesteuert und engmaschige Blutzuckerkontrollen (1-4 stündlich) durch das Intensivpflegepersonal ausgeführt. Ziel der intensivierten Insulintherapie war es, Blutglukosewerte zwischen 80 und 110 mg/dl zu ereichen. Bei der konventionellen Insulinbehandlung lag der Zielbereich bei Blutglukosespiegeln zwischen 180 und 200 mg/dl. Insgesamt nahmen 17 deutsche Universitätskliniken und kommunale Krankenhäuser mit 26 Intensivstationen an dem Projekt teil. Initiiert wurde die Studie durch das vom Bundesministerium für Gesundheit und soziale Sicherung geförderte Kompetenznetzwerk Sepsis (SepNet).

    Nach der ersten Verträglichkeitsanalyse mit 488 schwerkranken Sepsis-Patienten stellte sich für die Gruppe mit intensivierter Insulintherapie heraus, dass Hypoglykämien (= Unterzuckerungen mit BZ-Werten kleiner oder gleich 40 mg/dl) sehr viel häufiger auftraten als unter der konventionellen Insulinbehandlung (17,0 % vs. 4,1 %; p = 0.001). Dies traf auch für die als lebensbedrohlich eingestuften Unterzuckerungen zu (5,3 % vs. 2,1 %; p = 0.05). Ein vorher vermuteter möglicher Vorteil der intensivierten Insulintherapie für die Überlebenswahrscheinlichkeit und die Organgesundheit bestätigte sich nicht. Bei der Sterblichkeit und den Fällen mit Organversagen zeigten sich keine wesentlichen Unterschiede zwischen beiden Gruppen: Insgesamt lag die Mortalität innerhalb von 28 Tagen bei 24.7 % vs. 26 % (p = 0.74). Das Bekanntwerden der Ergebnisse führte zu der Entscheidung, die intensivierte Insulintherapie bei den Studienteilnehmern umgehend abzubrechen und durch eine konventionelle Insulinbehandlung mit weniger strenger Blutzuckereinstellung zu ersetzen.

    Die Befunde der aktuellen Studie aus Deutschland stellen den Nutzen einer sehr strengen gegenüber einer deutlich weniger strengen Blutzuckereinstellung bei schwerer Sepsis oder septischem Schock in Frage: Die intensivierte Insulintherapie hat sich in dieser besonderen Patientengruppe als unvorteilhaft erwiesen, da sie deutlich öfter zu schweren und lebensbedrohlichen Unterzuckerungen führt. Diese Ergebnisse müssen weiter diskutiert und für zukünftige Therapieentscheidungen berücksichtigt werden.


    Dr. med. Anja Lütke, freie Mitarbeiterin von Diabetes-Deutschland.de, Deutsches Diabetes-Zentrum an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung

    Quelle: Brunkhorst FM, Engel C, Bloos F et al. Intensive Insulin Therapy and Pentastarch Resuscitation in Severe Sepsis. N Engl J Med 2008; 358:125-139

    Ende der Hauptseite
    Anfang der unter Navigation

    Start | Nutzungsbedingungen | Übersicht | Termine | Archiv | 52 Experten | Links | Hilfe | Kontakt | Impressum | Seiteninhalt drucken

    © 2009 Diabetes-Deutschland.de

    zum Seitenanfang